Myèt schaute Cyrill noch immer finster an, als diese sie nach dem Grund dessen fragte. Noch war sie am Überlegen, ob sie Cyrill von dem Krieg erzählen sollte, als sie schon Zettel und Stift zücke und mit flinken Fingern einige Worte darauf schrieb. War im Krieg. Diese Kombination der Früchte habe ich im Krieg zusammengestellt. Dann ließ sie den Zettel auf Cyrill zu flattern, ehe sie weiteraß und in die Gegend starrte. Anuras graste friedlich, Sansa knabberte zufrieden und mit fast geschlossenen Augen auf ein paar Gräsern. Alles friedlich, nichts war mehr von dem Zwischenfall mit dem Bären zu spüren oder zu merken.
[Cyrill | Höhle bei den Bergen zwischen RC und Adelien]
Cyrill las den Zettel. Sie hätte gerne gewusst, warum Myèt in den Krieg verwickelt wurde. Normalerweise gab es keine Frauen dort. Doch sie hielt es für taktlos, jetzt weiter nachzuboren. Darüber hinaus war es gerade so schön und angenehm. Diese Situation wollte sie nicht mit trüben Kriegsgedanken verderben. Also Nickte sie nur und verspeiste mit einem letzten Bissen ihre Birne. Danach griff sie zum Apfel und knabberte zufrieden weiter. "Hast du eine Idee,", begann sie dann, "was wir danach anstellen? Ich halte es zwar für riskant, aber wir könnten ja z.B. diese Drachen im Wald suchen. Was meinst du?" Auf Myèts Gedankengänge wartend, tat Cyrill sich weiter an dem köstlichen Apfel gütlich.
Der Mensch schien ziemlich unschlüssig, was er tun sollte. Aber dann entschied er sich doch dazu, auf den Rücken des Drachens zu steigen. Skardi konnte sich noch gut daran erinnern, dass Maya das erste Mal auch sehr skeptisch geschaut hatte, als er ihr angeboten hatte, mit ihm zu fliegen. Die Augen des Grauen wurden kurz trüb, die Traurigkeit versuchte sich schon wieder in sein Bewusstsein zu schleichen und seine Laune zu verderben. Er schüttelte den Kopf und vertrieb die Gedanken und die Traurigkeit. Jetzt galt es, an andere Dinge zu denken. Flo stieg in den Himmel auf, ebenso Sheireen. Gut, dann konnte es nun endlich losgehen. Mit kräftigen Flügelschlägen folgte Skardi den beiden Drachendamen und Exelion. Wie lange war es her, seit er das letzte Mal mit anderen Drachen geflogen war? Viel zu lange. Es war ein seltsames Gefühl, vor sich weitere seiner Art fliegen zu sehen. Und obwohl sie alle drei total verschieden aussahen, hatte er doch das Gefühl, Gleichartige gefunden zu haben. Als er noch in der Stadt lebte, unter den Menschen, kam er sich stets immer etwas seltsam vor. Obwohl auch andere Drachen dort hausten. Die Schnauze des Drachens zog eine Schneiße durch den Wind. Mit wenig Aufwand hielt er die Geschwindigkeit von Flo. Manhcmal nutzte er ihren Windschatten, um ein paar Meter aufzuholen. Dann segelte er aber wieder nach rechts, oder etwas nach oben und lies den Wind wieder seine Hörner umspielen. Um sich zu orientieren, betrachtete Skardi hin und wieder die Landschaft unter ihnen. Den Wald hatten sie hinter sich gelassen und ein stück Wiese begann. Die Wiese war allerdings nicht unbewohnt. Zwei Menschen und zwei Pferde standen dort. Skardi konnte erkennen, dass es zwei Mädchen waren. Ob sie wohl einen Ausritt an diesem schönen Tag gemacht haben? Wie auch immer. Noch bevor er weiter einen Gedanken daran verschwenden konnte, waren die drachen auch schon an ihnen vorbei geflogen.
[Flo, Sheireen, Exelion | auf dem weg in die Berge]
Dummer Krieg, er gehörte der Vergangenheit an! Er hatte sie nichts mehr zu interessieren! So schob Myèt die Gedanken an den Krieg beiseite und widmete sich ihrem Apfel, die Birne hatte sie längst verschlungen. Gerade wollte sie Cyrill eine Antwort auf den Zettel schreiben, als sie ein Rauschen in der Luft hörte. Sofort schaute sie auf und erkannte einen roten, einen grauen und einen weißen Drachen vorrüber zeihen. Myèt zeigte nach oben und schrieb schnell die Worte Ich glaube, das sind deine Drachen. auf einen Zettel, den sie dann Cyrill hinhielt. Dann schaute sie wieder nach oben. Lediglich der graue schien ihnen seine Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen. Zumindest in diesem Augenblick.
[Cyrill | Höhle bei den Bergen zwischen RC und Adelien]
Cyrill schaute auf, als Myèt in den Himmel zeigte. Ja, dort waren tatsächlich Drachen. Da sie aus Richtung Wald kamen, war es nur logisch, dass es die Drachen sein mussten. Stirnrunzelnd sah sie den Drachen nach. Fasziniert beobachtete sie, wie die Drachen immer kleiner wurden, bis sie nur noch einen schwarzen Punkt am Horizont waren. Schließlich verschwand auch dieser Punkt und erst dann wand sie ihren Blick wieder Myèt zu. Ohne Worte aß sie ihren Apfel auf, wischte sich die Hände an ihrer Hose ab und sagte dann endlich etwas: "Sag mal, hast du Lust auf eine Wanderung durch die Berge?", vielsagend schaute sie Myèt an. Sie hatte spontan Lust auf ein Abenteuer bekommen, und was war schließlich besser, als ein paar möglicher Weise sogar gefährliche Drachen zu suchen?
Exelion hielt sich an Aureus Caritas´ Hörnern fest und kämpfte darum nicht hinunterzufallen, nungut, er hatte die ganze Theorie gelernt, aber Praxis war etwas ganz anderes, erstrecht beim Fliegen wie er feststellte. Erst einmal hatte der Drachenritter sich dermaßen im unterschied der Theorie und Praxis geirrt, und das war sein erster Attentat. Aber genug davon, wenn er Zeit fand nicht darum kämpfen zu müssen der Erde dort unten keinen Besuch abzustatten hielt er die Umgebung im Auge, auch hin und wieder die Drachen die hinter ihnen flogen musterte er, es war seltsam für ihn zwischen diesen Drachen. Aber das würde wahrscheinlich keiner dieser Drachen verstehen. Wie auch? Drachen dachten nunmal etwas anders als Menschen über die Anwesenheit von "Nichtdrachen" bzw. Drachen.
Ylandil stolperte über einen Stein und fiel nach vorne auf den Bauch. Mit einem Rümpfen der Nase richtete er sich wieder auf und lief weiter, immer einen Arm an dem Felshang um möglichst nicht irgendwie von dem Berg entfernte und in die Tiefe fiel, denn die Levitation beherrschte er nunmal wider der Gunst des Teufels nicht. Er wollte seufzen aber kein Laut drang über seine Lippen und er schüttelte den Kopf, seit 17 Jahren war er nun schon Stumm und auch Blind und noch immer konnte sich nicht daran gewöhnen nicht zu versuchen irgendwelche Geräusche von sich zu geben. Und für so etwas war ihm die Telepathie zu schade, eine zu komplizierte Magie um sie für simple Geräusche zu benutzen. Der Kopf des Magiers fuhr herum als er 3...nein 4 Auren wahrnahm. Sie kamen fast direkt auf ihn zu, irgendwo hier in die Berge. Der Blinde blinzelte, als ob das was bringen würde und musterte die Auren der 4 Wesen die auf ihn zukamen. Ihre Stimmungen und Launen waren verschieden aber irgendwas verband sie, eine Zielstrebigkeit irgendetwas zu tun. Da zuckte Ylandil mit den Schultern und versuchte seinen Weg durch die Berge fortzusetzen, der Wind spielte mit den Haaren des Stummen und er versuchte nicht darauf zu achten. Steine bröckelten unter seinen Füßen den Hang hinab und er verharrte in der Stellung als er das hörte. Sein Atem ging schlagartig schneller als er diese Steine nachgeben gespürt hatte, er sollte näher an der Wand laufen um nicht irgendwo hinunter zu fallen.
[Exelion, Skardi, Flo, Sheireen | Gebirge beim RC Ort]
Nachdenklich runzelte Myèt die Stirn und schaute Cyrill lange an, ehe sie langsam nickte. Schnell aß sie ihren Apfel auf, dann erhob sie sich, pfiff einmal kurz und schon waren Anuras und Sansa da. Myèt gab Cyrill zu verstehen, dass sie Sansa nehmen sollte. Da sie sich etwas auskannte, wusste sie, dass sie ein Stück in die Berge reiten konnten, aber nicht weit, da es irgendwann zu schmale Pfade wurden. Also schwang sie sich auf den Rücken von Anuras, lenkte ihn herum und sah die Holzschüssel auf dem Boden liegen. Still seufzend trieb sie Anuras an und schnappte sich die Schüssel vom Rücken aus, wofür sie sich lediglich einmal seitlich an Anuras runter rutschen ließ. Dann lenkte sie Anuras in eine Richtung an den Bergen entlang und schaute zu Cyrill zurück. Darauf wartend, dass sie mitkam.
[Cyrill | Höhle bei den Bergen zwischen RC und Adelien]
Flo fing an, ihren Kopf durch die Luft zu schlängeln, als sie die Berge erreichten und bald blieb es nicht nur bei ihrem Kopf, sondern ihr ganzer Körper fing an, in Schlanglinien sich zu bewegen. Sie hatte die beiden Mädchen und die zwei Pferde gesehen, doch sie hatten sie nicht weiter interessiert. Die anderen folgten ihr, Exelion klammerte sich an ihre Hör... Augenblicklich hörte sie auf mit ihren Schlängelbewegungen und schaute zu Esxelion zurück, doch der saß noch an Ort und Stelle. Also flog sie gemächlich weiter. Schon seit ein paar Sekunden folgten sie einem immer schmaler werdenen Fluss und zu beiden Seiten erhoben sich die Canyons. Da spürte sie die Anwesenheit einer Seele. Sofort schoss ihr Kopf in die entsprechende Richtung. Dort war jemand, sie sah jemanden dort stehen. Doch dann beschloss sie, sich nicht weiter um ihn zu kümmern, sondern drehte ein Stückchen ab und folgte dem Fluss weiter. Nach wenigen Sekunden schon erreichten sie eine Stelle des Flusses, wo sich zu beiden Seiten hohe Klippen erhoben, welche von Höhlen nur so durchlöchert waren. Zielstrebig hielt sie auf eine der Höhlen zu - es war gleich zu erkennen, dass es die größte war. Kurz bevor sie in der Höhle landete, machte sie eine heftige Schlängelbewegung und machte einen freudigen Jauchzer, dann machte sie eine volle Drehung und landete in der Höhle ... ohne Exelion. Einen hohen schrillen Schrei ausstoßend stieß sie hinter Exelion hinterher, der in die Tiefe raste. Sie hatte eindeutig nicht erwartet, dass er sich nicht halten konnte.
Cyrill, nun von freudiger Erregung getrieben, wartete grinsend auf Myèts Antwort, die schließlich in Form eines Nickens folgte. Sie grinste noch breiter, beruhigte sich aber schnell wieder und kehrte in einen weniger durchgeknallten Zustand zurück. Es wunderte sie, dass sie die Pferde nehmen sollten, denn sie vermutete, dass man in den Bergen zu Pferd nicht weit kam. Dennoch stieg sie ohne Bedenken auf und trieb die Stute sachte an, der auf dem Hengst sitzenden Myèt zu folgen. Es war wahrlich angenehmer alleine auf einem Pferd zu sitzen. Sanft strich sie über den Hals des Pferdes und atmete dessen Duft ein. Cyrill war vielleicht nicht die geborene Reiterin, dennoch mochte sie Pferde sehr, wie im Grunde genommen ziemlich viele Tiere. "Okay, ich bin so weit. Ich nehme an, du kennst dich etwas in den Bergen aus?", fragte sie ihre neue Weggefährtin. Sie war gespannt, ob sie die Drachen finden würden. Schließlich waren Drachen alles andere als dumm - wenn jemand ein gutes Versteck fand, dann ein Drache.
[Myèt | Höhle bei den Bergen zwischen RC und Adelien]
Seit Tagen war Caim auf Achse, nur Unterbrochen durch einigen Stunden Schlafes. Selbst seine Mahlzeiten nahm er soweit es ging laufend ein. Er hatte es nicht eilig, nein. Doch ihm war einfach nach Bewegung, nicht nach Rast. Seit zwei Tagen hatte er Seeisland hinter sich gelassen, nun auf dem Weg nach Adelien. Das zumindest war ein vorläufiger Plan. Vielleicht änderte er seine Meinung noch. Eigentlich war es auch keine schlechte Idee, nach Fenien zu gehen. Oder Mashronien? Egal, jetzt war er im Gebrige. Zwischen der Grenze von Seeisland und dem Fluss, der das Land in zwei Hälften teilte, war es laut den Händlern besonders gefährlich. Mochte wohl an dem stendigen Auf und Ab liegen. Einmal hatte er sich auf eine besonders hohe Bergspitze gewagt, um das Gebirge zu überblicken. Ihm bot sich eine fantastische Aussicht. Doch auch von weiter unten bewunderte er das zahlreiche Gestein, dass ihn umgab. Für ihn drückten diese enormen Steine eine endlose Beständigkeit aus, die seit Jahrtausenden Wind und Wetter trotzden. Gigantisch ragten sie in den Himmel, berührten fast die Wolkenpracht. Fast schon wünschte er sich, die dunklein Wolken eines nahenden Unwetters über diesem Steinland beobachten zu können. Es war jedoch nicht ratsam, bei einem Unwetter mitten auf einem Berg zu stehen. Trotzdem malte er sich weiter aus, welche Wolkenbilder ihm in einem solchen Falle begegnen würden und fast schon spürte er die heftigen Windstöße, die die Wolken herantrieben und ihn in den Abgrund stürzen würden. Im nächsten Moment fühlte er den freien Fall, den Misch aus Euphorie und panischer Angst, wenn man ins Bodenlose fällt. Er war noch nie ins Bodenlose gefallen, doch seine Vorstellung war so lebhaft, als täte er dies jeden Tag. In einem unermüdlichen Tempo kletterte er weiter durch das schier unendliche Gebierge. Er war froh, noch seine dicke Kleidung aus seinem Heimatland zu besitzen, denn hier oben war es ziemlich kalt. Wenn er Glück hatte, würde er es noch heute Abend bis zum Fluss, und damit in flachere Gegenden, schaffen. Hmm, wie weit ist es eigentlich noch bis zum Fluss? Nach einigen Schritten, hatte er festen Halt gefunden und blieb stehen. Er hielt seine Hände so, dass die Handflächen gen Himmel zeigten und konzentrierte sich auf die dunkle Kraft, die in ihm wohnte. Langsam begannen schwarze Wirbel über seinen Handflechen zu wirbeln, formten sich zu Kugeln und stoben wieder auseinander. Es dauerte ein wenig, doch dann formten sich die schwarzen Wirbel zu ihrer endgültigen Form und zwei tiefschwarze Raben flatterten in die Höhe, umkreisten sich und landeten schließlich auf Caims ausgestrecktem linken Arm. In Gedanken teielte er den schwarzen Fliegern ihre Aufgabe mit, kurz darauf erhoben sich die Schwarzen und flogen davon. Der eine würde ihm die Entfernung des Flusses mitteilen, der andere sollte sich indessen in der Umgebung umschauen, nach Auffälligkeiten und möglichen Unterschlupf suchen. Diesmal hatte er letzerem, von ihm Shrey getauftem Raben, besonders viel Energie gegeben. Er sollte bis ans Ende des Gebirges fliegen. Erschöpft seufzte Caim und setzte seinen Weg fort. Die Raben waren sein Meisterwerk, dennoch war es kraftzehrend, sie heraufzubeschwören. Das jedoch interessierte ihn wenig. Einen Großteil der Kraft bekam er zurück, sobald er die Raben aus ihrem Dienst entließ. Der Rest war im Moment nicht wichtig. Das Spiel der Sonne auf dem Gestein zog ihn in seinen Bann.
Exelion versuchte sich immer mehr an die Bewegungen zu gewöhnen die Aureus Caritas während ihres Fluges machte, was nicht gelang. Sein Mentor hatte damals gesagt man müsse die Bewegungen fühlen, auf sie eingehen, eins mit dem Drachen werden. Der sollte ihm jetzt mal vormachen wie sowas ging, denn im Unterschied zu der Theorie war die Praxis extrem...unkontrollierbar. Er hielt sich an den Hörnern des Seelendrachen fest und verhinderte somit immer eigentlich das er hinunterflog. Erst als er die Höhle sah lockerte er seinen Griff etwas und das war der Grund warum diesen letzen Schlängelbewegungen, auf die er nunmal nicht gefasst war, ihn vom Rücken schleuderten. Er sah die Welt um ihn herum vorbeifliegen. Irgendwo weit hinter ihm stieß Flo einen Schrei aus und er versuchte zu entdecken auf was er landen würde wenn er nicht gerettet werden sollte. Wasser...wenn er hinkriegen sollte seinen Fall zu begradigen und dann als grades Stück hineinzufallen dürfte er sich nichts verletzen, dabei lag aber das Problem, er drehte sich ohne Pause... Die ganze Zeit vergaß er zu Atmen, vergaß die Zeit die verging, hoffte nur entweder gerettet zu werden oder verfluchte sich auf das er gedacht hätte es würde kein Problem geben wenn er den Griff kurz vor der großen Höhle lockerte.
Dusseliges Flo hatte nicht an Exelion gedacht!, schallt sich die Seelendrachin und legte die Flügel eng an den Körper, um dem fallenden Exelion einzuholen. In rasender Geschwindigkeit schoss ihr schlanker Körper durch die Luft wie ein Pfeil und holte den jungen Mann schnell ein. Wie eine Kugel drehte sie sich um ihn, drückte ihn an ihren Bauch und schloss die Flügel um sie beide. Denn sie hatte die Entfernung zum Wasser richtig eingeschätzt: Kaum dass sie sich um Exelion gedreht hatte, gab es einen enorm lauten Platscher, das Wasser spritzte hoch auf, aber ein Zwiebeln auf der Haut nahm Flo nicht durch ihre Schuppen wahr. Nach wenigen Sekunden unter Wasser, zog sie ihren Kopf unter den Flügeln hervor, entfaltete die Flügel und stieß das Wasser mit ihren Klauen fort, um an die Wasseroberfläche zu gelangen. Ihr Kopf schoss durch die Wasseroberfläche und, ohne zu Zögern, legte sie Exelion auf einen kleinen Felsvorsprung, ehe sie erneut unter Wasser tauchte. Ihr Schwanzende war hängen geblieben - der enorme Nachteil ihres gebogenen Schwanzendes. Suchend schaute sie sich um, ihr Schwanz hatte sich zwischen zwei Felskanten verkantet und durch Rucken kam sie nicht frei. Ihr blieben zwei Möglichkeiten: Freikämpfen oder dematerialisieren. Die einfachere Möglichkeit war definitiv dematerialisieren, auch wenn es mehr Energie kostete. Doch ihr war es in diesem Moment egal und so schloss sie die Augen und dematerialisierte sich kurzerhand. Ihr Körper löste sich innerhalb von Sekunden auf und sie machte sich auf die Suche nach einem Körper, in dem sie sich für kurze Zeit einnisten könnte. Da sie in diesem Moment keinerlei Lust auf längere seelische Reisen hatte, nahm sie den erst besten Körper, der in der Nähe war: Exelions Körper. Sie verdrängte seine Seele aus seinem Körper und nistete sich in ihm ein. Für Exelion würde es sein, als würde es Zuschauer sein. Aber das musste er jetzt mal aushalten. Grummelnd richtete sie sich - mit Exelions Körper - auf und schaute die Felswand hinauf. Mit Flügeln wäre es jetzt definitiv leichter - egal. Da sie aber die Fähigkeiten des Körpers nicht kannte - ein Hustanfall unterbrach Flos Gedanken - musste sie vorsichtig sein. Dennoch schaffte sie es, geschickt auf eine größere Plattform einige Meter über sich zu klettern. Dort setzte sie sich erst einmal hin starrte die gegenüberliegende Wand an.
Exelion spürte noch den Körper der Seelendrachin und dann den Aufschlag, aber es war nichts für ihn gefährliches und er war ihr auch sehr dankbar dafür. Denn ansonsten hätte diese Rebellion ohne ihn stattfinden müssen, was nicht seine Absicht war, denn mit diesen neuen Herrscher hatte er noch einiges abzurechnen. Als er sich kurz liegend auf einer Plattform wiederfand hatte er eigentlich vor nach Flo zu sehen als er spürte wie sein Geist sich von seinem Körper entfernte. Verwirrt beobachtete der Drachenritter seinen eigenen Körper wie er eine Plattform hinaufkletterte. Eigentlich wollte er sich am Kopf kratzen aber das war ihm nicht wirklich möglich...
Sie trieb Anuras an und schaute zu der ihr folgenden Cyrill zurück, als diese sie fragte, ob sie sich in den Bergen auskenne. Myèt wiegte den Kopf etwas hin und her, dann nickte sie jedoch. Ein bisschen kannte sie sich aus, nicht sonderlich gut, aber gut genug. Und so schritt Anuras unter ihr den Bergpfad entlang und trat immer wieder lose Steine fort. Noch war der Pfad etwas breiter, aber das würde nicht lange bleiben. Diesen Weg kannte Myèt zu gut, um zu wissen, dass er nach nur wenigen Hundert Metern extrem schmal und gefährlich wurde. Zudem über eine Schlucht führte und die Pferde verrückt machte, wenn Myèt sie nicht mit einem kleinen Zauber beruhigen würde. Aber davon musste Cyrill ja nichts wissen ... Hauptsache, sie kämen heil rüber. Anuras schritt gleichmäßig voran, während Myèt ihren Gedanken nachhing und nur so gerade eben auf den Weg achtete. Ein Adler schrie irgendwo hoch oben in den Lüften, Steine kullerten fort, die Wolken türmten sich zu dunklen Wänden auf und kündigten ein Gewitter an. Noch hing es eher über Seeisland und Cordislandm, doch Moonisland würde nicht verschont werden. Definitiv nicht.
[Cyrill | Pfad in den Ausläufern der Berge zwischen Adelien und RC]
Sheireen folgte der Truppe schweigsam und als sie den Treffpunkt vom Rebellenclan erreichten, staunte sie nicht schlecht und ließ sich in einer großen Höhle nahe der von Flo's nieder. Dann schaute sie sich ersteinmal um, als sie Exelion an sich vorbei rauschen sah. Schon wollte sie hinterherspringen, als Flo an ihr vorbeischoss und mit Exelion in den Fluss platschte. Da tauchte Exelion auch schon wieder auf, Sheireen schaute nur zu. Doch Flo kam nicht wieder hoch, aber im Wasser war sie definitiv auch nicht mehr. Hatte sie sich wohl den Fluss hinunter treiben lassen? Verwirrt starrte Sheireen auf Exelion, der nun anfing, an der Felswand hinaufzuklettern. Sie wusste einfach nicht, was sie davon halten sollte.
Cyrill folgte ihrer Reiseführerin in die monströsen Berge. Sicher würden sie nicht ewig auf den Pferden reiten können. Früher oder später würden die Wege zu schmal oder die Hänge zu steil werden. Daher genoss sie den Ritt in vollen Zügen, denn sie war schon lange nicht mehr geritten. Mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht schaute sie die Berge hinauf und in den dunkler werdenden Himmel, tief atmete sie die frische Luft. Weiterhin dachte sie an die Drachen, doch irgendwann drifteten ihre Gedanken in unergründliche Regionen ab.
[Myèt | Pfad in den Ausläufern der Berge zwischen Adelien und RC]
Ebenso schweigsam wie Sheireen folgte auch Skardi Flo. Wiesen, Berge und Schluchten zogen unter ihnen hinweg, bis die einzelnen grüßnen Flächen auch endlich verschwanden und nur noch das Grau der Berge die Landschaft beherrschten. Das Ziel war in unmittelbarer Nähe, denn Flo gewann an Geschwindigkeit und wohl auch an Übermütigkeit, denn sie schlängelte sich senkrecht nach oben - und verlor ihren Passagier. Die Gravitation machte ihren Job gut, denn Exelion raste mit enormer Geschwindigkeit dem Boden entgegen. Flo folgte ihm sofort im steilen Sturzflug. Skardi schlug kräftiger mit den Flügeln, um in der Luft stehen bleiben zu können, ohne an Höhe zu verlieren. So konnte er gut beobachten, was unter ihm passierte. Mit einem lauten Platsch durchbrach der Drache und der Mensch die Wasseroberfläche. Exelion tuchte kurze Zeit wieder auf, Flo aber nicht. Der Graue legte den Kopf schief, er überlegte. Dann lies er sich tiefer und tiefer sinken, bis Skardi auf Exelions Höhe war, der mittlerweile auf einem Plateau stand. Die eisblauen Augen des Drachens blickten tief in die des Menschen. Flo war ein Drache der Seelen. Skardi hatte zwar nie gesehen, wie diese Drachenart ihre besondere Fähigkeiten einsetzten, aber seine Eltern hatten ihm viel darüber erzählt.
Du solltest dem Jungen seinen Körper wieder geben, sonst wird er noch verrückt vor Unwissenheit.
Nach diesen Worten lies er sich auf einer Felsspitze nieder, die sich wie ein Stalagmit aus dem Boden nach oben reckte. Er schlängelte den langen Schwanz um das Gestein, wobei die Dornen an der Spitze tiefe Furchen hinterliesen.
Flo schaute zu Skardi auf, als er sie ansprach. Doch sie schüttelte nur den Kopf und verschrenkte stur die Arme vor der Brust. Ihr war wohl bewusst, dass es Exelions Körper war und dass sie Exelion damit zu einem (unfreiwilligen) Zuschauer machte, der wahrscheinlich lieber selbst handeln würde, als nur zu zu schauen, aber im Grunde genommen hatte Flo jetzt partou keine Lust, ihm seinen Körper wieder zu geben. Also drehte sie sich um und kletterte weiter die Felswand hinauf. Bis ihr irgendwann bewusst wurde, dass sie mit Flügeln weitaus schneller oben sein würde, als mit einem menschlichen Körper, dessen Kräfte sie nicht kannte, weil es nicht der ihre war. Wie denn auch? Sie war ein Drache, kein Mensch! Also hielt sie nach einer neuen Plattform Ausschau. Doch die nächste war noch ein wenig entfernt. Aber anstatt lange rumzufackeln, machte sie sich auf den Weg und kletterte der Plattform entgegen.
Ylandil lief weiter, fast an die Wand gepresst und die Mondsicheln schabten hörbar über den Stein. Er hatte deutliche Angst das er vielleicht irgendwo hinunter fällt. Also ging er weiter, die Hände an die Felswand gepresst. Die Füße immer nur über sehr kleine Abstände bewegt und die Augen konzentriert nach unten gerichtet, obwohl er sowieso nichts sah. Der Blinde verharrte dann plötzlich und dachte sich, es wäre höchste Zeit mal wieder etwas zu trinken. Er wusste nicht wieso grade jetzt und hier aber er entfand es als nötig. Er bräuchte es nunmal auch um seine Magischen Kräfte zu regenerieren, da seine Kraft mehr abhängig war vom zuschuss als vom selbstproduktzieren. Nun denn, Ylandil holte aus seinem Gürtel den Wasserschlauch und trank einen guten Schluck. Er spürte wie das kalte Nass seinen Körper, den er so sehr hasste, hinunterfloss. Erst jetzt bemerkte er wie heiß es hier war, also hob er die zweite, freie, Hand und senkte die Temperatur der Luft um sich herum ein Stück. Die Drachen und der Mensch von vorhin waren weitergeflogen und hatten sich für ihn offenbar nicht interessiert. War auch eigentlich recht gut wenn man bedachte das er den Kriegsdienst damals entgangen war, aber wer wollte eigentlich auch einen Blinden und zugleich Stummen Mann in der Armee haben? Auch wenn dieser sich durch Magische Fähigkeiten auszeichnete. Und als nächstes kam in der Gedanke an Myèt, seine große Schwester bei der er schon als er 4 Jahre alt war Schutz gesucht hatte. Irgendwie vermisste er sie, auch wenn er kaum Erinnerungen an sie hatte... Dann schüttelte Ylandil den Kopf und lief weiter, wobei er den Wasserschlauch wieder an den Gürtel hängte. Er vertrieb die Gedanken an Myèt und konzentrierte sich wieder auf die Sache die ihm hier das Leben nehmen könnte.